Bei der Parafunktion der Kaumuskulatur geht es um eine übermäßige Muskelkontraktion, die meist durch Stress verursacht wird und mit einem überwältigenden Abkratzen der unteren mit den oberen Zähnen resultiert. Ein viel stärkeres und gefährlicheres Zähneknirschen erfolgt im Schlaf, da es nicht kontrollierbar ist. Das Knirschen dauert zwischen 15 und 40 Minuten und die Stärke der Muskelkontraktion ist bis zu sechs Mal höher als bei der täglichen und halbbewussten Pressung des Kiefers.

Als Folge kommt es zu einer Änderung der Zahnstellung, deren Abrieb und schließlich zu dem sog. reduzierten Anbiss. Die Muskulatur ist schmerzhaft, der Mund ist schwerer zu öffnen, es kommt zu Änderungen im Kiefergelenk und einer Reihe von beschriebenen Symptomen.

In solchen Fällen erstellt der Arzt der Zahnmedizin eine sog. Arbeitsdiagnose, die nicht notwendig eine endgültige Diagnose sein muss. Die intermaxilläre Beziehung wird erst durch eine Methode der manuellen und instrumentellen Analyse bestimmt und dann beginnt die Behandlung.

Die Behandlung erfolgt in mehreren Stufen. Eine entsprechende Ätzschiene, ein Plättchen, das den Kontakt zwischen den unteren und oberen Zähnen verhindert und den richtigen Abstand zwischen den Kiefern bewahrt, wird entwickelt. Auf diese Weise entspannen wir das Gelenk und die Muskeln und bereiten sie für die Änderung der Bisshöhe für die künftige prothetische Arbeit vor. Es werden auch spezifische physikalische Therapien für die Kau- und Nackenmuskulatur durchgeführt und in einigen Fällen werden auch muskelentspannende Arzneimittel vorgeschrieben.

Es ist wichtig, den Patienten mit bestimmten isotonischen und isometrischen Übungen bekannt zu machen, die ihm die Durchführung eines Teiles der Therapie ohne den Therapeuten ermöglichen.

Wussten Sie, dass Kopfschmerzen, Ohrgeräusche und Nackenschmerzen oft durch übermäßigen oder unregelmäßigen Biss (Störung des Temporomandibulargelenks) verursacht sein können?